Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung führt dazu, dass Maschinen und Anlagen immer komplexer werden und einen höheren Anteil an Informatik und Steuerungstechnik erfordern.
Zahlreiche Komponenten wie Sensoren, Aktoren und Steuerungseinheiten sind über Elektro- und Fluidverbindungen vernetzt und realisieren fast in Echtzeit komplexe Funktionen, die teilweise weit ortsübergreifend in einer Maschine oder Anlage verteilt sind.
Im Engineering solcher komplexen mechatronischen Systeme stehen Unternehmen ständig vor der Herausforderung, zu entscheiden, wie und wo sie Informationen, Regeln, Festlegungen und Wissen verwalten sollen. Mit dem Ziel vor Augen, die gewonnenen Daten, das Know-how und die Erfahrungen in den Unternehmensprozessen optimal nutzen und effizient wiederverwenden zu können.
Ein wichtiger Bereich im Maschinen- und Anlagenbau ist dabei die ECAD-Disziplin.
Obwohl der Buchstabe „E“ in der Bezeichnung historisch für Elektro steht, ist dies schon lange nicht mehr zeitgemäß. Die gängigen und guten ECAD-Systeme sind heutzutage in der Lage, ein disziplinübergreifendes Datenmodell bereitzustellen, in dem wichtige Bestandteile wie Elektro, SPS-Steuerung, Fluidik (z.B. Pneumatik, Hydraulik, Kühlung und Schmierung) sowie einige andere, wie Materialwirtschaft der Steuerungskomponenten und 3D-Schaltschrankplanung, durchgängig verwaltet werden können.
Unsere langjährige Erfahrung zeigt deutlich, dass ein gut gestaltetes ECAD-Datenmodell ein enormes, aber oft ungenutztes Potenzial birgt. Es ermöglicht eine transparente Abbildung der zusammenhängenden Funktionen, die sich normalerweise über verschiedene Örtlichkeiten einer Maschine erstrecken und für uns Menschen schwer greifbar sind.
Viele Unternehmen haben bisher noch nicht erkannt, wie sie von dieser ortsübergreifenden Perspektive durchgängig profitieren können. Durch die gezielte Nutzung dieses Ansatzes eröffnen sich jedoch bedeutende Möglichkeiten zur Optimierung und Effizienzsteigerung in den Unternehmensprozessen.
ECAD-Disziplin: Mehr als nur Schaltpläne dokumentieren
Unternehmen, die ein ECAD-System nicht nur als „Tool für Schaltplandokumentation“ einsetzen, sondern das ECAD-Datenmodell gut strukturiert, interdisziplinär und durchgängig nutzen, können davon stark profitieren. Mit vergleichsweise geringem Aufwand können sie so funktionale Abhängigkeiten einer Maschine oder Anlage viel schneller und effizienter „überblicken“.
Dies ermöglicht bereits sehr früh in den Engineering-Prozessen eine hohe Transparenz darüber, wo es zu Problemen kommen könnte und an welchen Stellen, insbesondere die gewerkeübergreifenden Abhängigkeiten, Fehler verursachen könnten.
Ein durchgängiges und gut strukturiertes ECAD-Datenmodell, zusammen mit hochwertigen Komponentendaten, ist ein maßgeblicher Schritt in Richtung digitales Abbild („Digitaler Zwilling“) einer Maschine oder Anlage. Außerdem bietet ein gut strukturiertes ECAD-Datenmodell eine hohe Wiederverwendbarkeit.
Durch die intelligente Nutzung von generischen ECAD-Konzepten für die Vererbung von Referenzkennzeichen und konsequente Anwendung von Strukturierungsprinzipien nach den Funktions-, Orts- und Produktaspekten der „IEC 81346“-Norm, können neue Maschinenfunktionen in der Entwicklung und Auftragsbearbeitung schneller und effizienter umgesetzt werden.
Eine optimale ECAD-Struktur ermöglicht es zudem, die Maschine oder Anlage schnell und genau zu verstehen, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Disziplinen innerhalb des Unternehmens stark voranzutreiben und die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter und externer Partner signifikant zu verkürzen.
Die Datenausleitung aus einem solchen ECAD-Datenmodell spiegelt den aktuellen Entwicklungsstand der Maschine oder Anlage jederzeit wider und dient als „Single Source of Truth“ für zuverlässige Informations- und Datenquellen im gesamten Engineering-Prozess, von der Konstruktion über die Fertigung bis hin zum After-Sales-Service.
Eine derart etablierte Struktur stellt einen essenziellen Meilenstein auf dem logischen Entwicklungspfad zur weiteren Automatisierung und Digitalisierung der ECAD-Prozesse dar. Sie legt den Grundstein für die Konfiguration und Automatisierung von ECAD, was zur weiteren Steigerung der Effizienz im Engineering beiträgt.
Mit unserer langjährigen Erfahrung unterstützen wir Sie bei der Gestaltung und Implementierung eines optimalen ECAD-Datenmodells. Dabei greifen wir auf bewährte Muster, Vorgehensweisen und Methoden aus langjährigen Projekten zurück und entwickeln gemeinsam mit Ihnen ein auf Ihre Unternehmensprozesse abgestimmtes ECAD-Datenmodell.
Einerseits basiert unsere Arbeitsweise und Beratungskonzept in der ECAD-Strukturierung auf bewährten Normen wie der EN IEC 81346, die in der mechatronischen und interdisziplinären Zusammenarbeit praxisnah und konsistent umgesetzt werden können. Andererseits legen wir großen Wert darauf, ein skalierbares digitales Informationsmodell in Ihrem ECAD-System zu realisieren.
Obwohl wir in unseren Projekten hauptsächlich mit dem ECAD-System EPLAN arbeiten, zögern Sie nicht, uns auch anzusprechen, wenn Sie ein anderes System verwenden. Denn eine optimale ECAD-Struktur und Datenmodell können methodisch systemübergreifend beschrieben werden.
Stehen Sie am Anfang und möchten von Anfang an alles richtig machen? Oder sind Sie bereits seit Langem unterwegs und möchten Ihre ECAD-Struktur,-Projekte und -Datenmodelle auf den Prüfstand stellen?
Wenn Sie jemanden suchen, der Ihnen nicht nur erklärt, wie es allgemein gemacht wird, sondern vor allem warum es bei Ihnen so sein sollte oder warum eben nicht, dann sind Sie bei uns genau richtig. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, und wir freuen uns darauf, Sie zu unterstützen!