Umschalten auf digital: Produktdaten auf Knopfdruck ins EPLAN Data Portal
Die Sälzer Electric GmbH entwickelt und fertigt Niederspannungsschaltgeräte wie Lasttrennschalter und Nockenschalter – mit einer beeindruckenden Variantenvielfalt von über 15.000 Konfigurationen.
Genau diese Vielfalt stellt nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Anwender vor besondere Herausforderungen, wenn es um digitale Produktdaten geht.
Gerade im täglichen Engineering mit EPLAN sind verlässliche und sofort einsetzbare Gerätedaten ein entscheidender Faktor: Sie sparen Zeit, vermeiden Fehlerquellen und ermöglichen effiziente Arbeitsabläufe.
Fehlen solche standardisierten Daten, steigt der Aufwand für Konstrukteure erheblich – und die Komplexität im Projektalltag nimmt spürbar zu.
Für Sälzer Electric war daher klar: Ein effizienter, nachvollziehbarer Weg zur Bereitstellung hochwertiger EPLAN-Produktdaten ist ein zentraler Baustein für moderne Kunden- und Projektorientierung.
Ausgangssituation und Herausforderung bei Sälzer Electric
Die große Variantenvielfalt der Sälzer-Schaltgeräte führte zu einer anspruchsvollen Ausgangslage bei der Digitalisierung. Jede Schaltervariante unterscheidet sich hinsichtlich Einbauform, Kontaktkombination, Polzahl oder Zubehör – jeweils mit eigenen technischen Details.

Um diese Vielfalt adäquat im EPLAN Data Standard abzubilden, wurden für jede Schaltervariante zahlreiche Datensätze benötigt: von 3D-Modellen über 2D-Schaltplanmakros bis hin zu spezifischen Anschlussinformationen und Metadaten.
Eine besondere Herausforderung stellte die Erstellung der 3D-Modelle im STEP-Format als Basis für die EPLAN-3D-Makros dar.
Da sich Bauformen und technische Details von Variante zu Variante unterscheiden, hätte jede Schalterausführung im CAD-System individuell zusammengebaut werden müssen – nur so ließen sich STEP-Modelle erzeugen, die später im EPLAN-3D-Makro alle elektrotechnisch relevanten Unterschiede korrekt abbilden.
Ohne eine effiziente Lösung hätte dies einen enormen manuellen Aufwand bedeutet: Für jede einzelne Schalterausführung wäre ein vollständiger CAD-Zusammenbau nötig gewesen – ein Vorgehen, das bei der Vielzahl an Varianten praktisch kaum zu realisieren ist.
Die Variantenvielfalt in Produkten und der Mangel an standardisierten digitalen Daten sind kein Einzelfall – viele Komponentenhersteller kämpfen mit der Erstellung digitaler Produktdaten für EPLAN, da die internen Datenbeschaffungsprozesse oft komplex, zeitaufwendig und fehleranfällig sind.
Sälzer Electric stand daher vor der Aufgabe, einen Weg zu finden, diese Komplexität und die damit verbundenen Arbeitsaufwände beherrschbar zu machen und gleichzeitig die Anforderungen moderner Engineering-Prozesse systematisch und nachhaltig zu erfüllen.
Der Lösungsansatz: Automatisierte Datenaufbereitung mit iCONTEN
Um die Herausforderungen der Variantenvielfalt effizient zu lösen, entschied sich Sälzer Electric für einen durchgängig automatisierten Lösungsansatz von iCONTEN. Ziel war es, den gesamten Prozess der Produktdatenerstellung für EPLAN auf eine neue methodische Basis zu stellen und konsequent zu digitalisieren.
Schritt 1: Automatisierte Erstellung der STEP-Modelle für alle Schaltervarianten
Im ersten Schritt stand die Generierung der notwendigen STEP-Modelle im Fokus, die als Grundlage für die weitere Verarbeitung im EPLAN-Umfeld dienen. Auf Basis der von Sälzer bereitgestellten Basis-STEP-Modelle setzte iCONTEN einen modularen, parametrierbaren 3D-Baukasten um.
Über definierte Parameter – wie Einbauart (Tür, Hutschiene oder Montageplatte), Polzahl oder Zubehör – war es möglich, automatisiert alle Schaltervarianten als individuelle STEP-Modelle innerhalb kürzester Zeit zu erzeugen.
Dieser Ansatz reduzierte den manuellen CAD-Konstruktionsaufwand auf ein Minimum und sorgte für eine konsistente, nachvollziehbare Datenbasis über das gesamte Variantenportfolio hinweg.
Schritt 2: Automatisierte Herleitung von EPLAN ProPanel-Metadaten
Eine Komponente für die virtuelle Schaltschrankplanung nach EPLAN Data Standard besteht nicht nur aus dem 3D-Volumenkörper, sondern erfordert eine Vielzahl zusätzlicher Metainformationen.
Dazu zählen Anschlussbilder, die eine korrekte Ermittlung der 3D-Routing-Verdrahtungswege in EPLAN ermöglichen, sowie Bohrbilder für die exakten NC-Konturen zur Komponentenbefestigung im Gehäuse. Diese Informationen sind unerlässlich für automatisierte Fertigungsprozesse – etwa bei Drahtvorkonfektionierung oder Gehäusebearbeitung durch NC- und Bohrautomaten.

Besonders aufwendig und fehleranfällig ist zudem die Bereitstellung geeigneter Montagepunkte, um Zubehörteile korrekt an den Komponenten im Schaltschrank zu positionieren.
Die Herausforderung wächst, wenn Zubehör an verschiedenen Positionen oder innerhalb ganzer Produktfamilien flexibel verbaut werden kann.
Die Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten verlangt eine präzise Positionierung und eindeutige Benennung der Montagepunkte. Nur so kann der Elektrokonstrukteur das Zubehör exakt an der vorgesehenen Stelle im digitalen Zwilling später platzieren.
In der Praxis zeigt sich jedoch häufig: Trotz erheblichem Aufwand sind Montagepunkte oft ungenau platziert oder unklar benannt. Besonders problematisch ist es, wenn fehlerhafte, falsch gesetzte oder fehlende Montagepunkte bei der Datenerstellung unentdeckt bleiben – und erst dann auffallen, wenn der EPLAN-Anwender sie im Projekt einsetzen möchte.
Der Frust ist groß: Statt effizient im Engineering zu arbeiten, müssen vorher aufwendige Korrekturen an den Daten vorgenommen werden.

Auch die im EPLAN Data Portal integrierten Prüfmechanismen und die Einhaltung des EPLAN Data Standard können dieses Problem nicht erkennen. Ob ein Montagepunkt tatsächlich vorhanden und korrekt positioniert ist, bleibt produktspezifisches Wissen und kann durch allgemeine Plausibilitätsprüfungen nicht festgestellt werden.
Um diese Herausforderungen zu meistern, entwickelte iCONTEN eine Methodik, bei der sämtliche relevanten Metadaten – von Drahtanschlusspunkten über Bohrbilder bis zu Montagepunkten – direkt aus den Parametern des 3D-Baukastens automatisiert abgeleitet und gemeinsam mit den STEP-Modellen bereitgestellt werden.
So werden alle für die Nutzung im EPLAN ProPanel und die automatisierte Fertigung notwendigen Informationen für jede Schaltervariante systematisch, vollständig und ohne manuellen Zusatzaufwand bereitgestellt – unabhängig davon, wie komplex die Ausprägung ist oder welches Zubehör im Einzelfall vorgesehen ist.
Schritt 3: Vollautomatisierte Zusammenführung und Qualitätsprüfung – vom 3D-Modell zum fertigen EPLAN-Datensatz
Im abschließenden Schritt werden alle zuvor gewonnenen Daten und Metainformationen von einer Datenerstellungs-Pipeline zu einem vollständigen, EPLAN-kompatiblen Datensatz verarbeitet.
Ausgehend von den modular aufgebauten STEP-Modellen und den automatisch abgeleiteten Metadaten – wie Anschlussbildern, Bohrbildern und Montagepunkten – sowie gesteuert durch eine modellbasierte Regelwerkslogik erzeugt der Prozess für jede Produktvariante einen vollständigen, strukturierten EPLAN-Artikeldatensatz.

Hierbei kommen standardisierte und in vielen Projekten erprobte Algorithmen zum Einsatz, die sicherstellen, dass sämtliche EPLAN-Abhängigkeiten und die Sälzer-Produktlogik korrekt berücksichtigt werden. Dabei fließen Parameter wie Polzahl, Einbauart und Anschlussinformationen beispielsweise in die Erzeugung der EPLAN-spezifischen Logikinformationen ein.
Für jede Schaltervariante entstehen so automatisch eine Funktionsschablone und ein passendes 2D-Schaltplanmakro. Der EPLAN-Anwender muss dadurch nicht dutzende Einzelsymbole mühsam platzieren und bearbeiten, sondern kann das komplette, logisch verknüpfte Schaltgerät in einem einzigen Schritt einfügen.

Ein integraler Bestandteil dieses Prozesses ist die automatisierte Qualitätsprüfung: Die erzeugten Datensätze werden in einem softwareentwicklungsähnlichen CI/CD-Ansatz kontinuierlich auf Vollständigkeit, Konsistenz und Konformität geprüft – sowohl mit dem EPLAN Data Standard als auch mit dem produktspezifischen Regelwerk von Sälzer.
Da der gesamte Prozess – von der STEP-Generierung über die Ableitung aller erforderlichen Metadaten bis zur Erzeugung eines fertigen EPLAN-Artikeldatensatzes (als EDZ-Datei) – für rund 1.500 Varianten nur wenige Minuten benötigt, sorgt die kontinuierliche, automatisierte Generierung bei jeder Änderung der Eingangsdaten dafür, dass mögliche Fehler oder Inkonsistenzen sofort sichtbar und direkt korrigiert werden – lange bevor die Daten im EPLAN Data Portal veröffentlicht werden.
Das Ergebnis: Für jede Schaltervarianten entsteht ein sofort einsatzfähiger, standardkonformer und fehlerfreier digitaler Zwilling für EPLAN – inklusive aller benötigten 3D- und 2D-Makros, Anschlussinformationen, Bohrbilder und Zubehör-Montagepunkte.
Die Systematik von iCONTEN sorgt nicht nur für höchste Datenqualität, sondern ermöglicht es auch, Produktänderungen oder neue Varianten mit minimalem Aufwand in das bestehende System zu integrieren.

Und sollte doch einmal ein Fehler auffallen, ist unser Versprechen: Jeder EPLAN-Artikeldatensatz kann innerhalb kürzester Zeit – wenn es nach iCONTEN geht, innerhalb weniger Minuten – für alle Anwender aktualisiert und erneut bereitgestellt werden.
Ergebnisse & Nutzen für Sälzer Electric
Dank der baukastenbasierten Systematik und der automatisierten Datenpipeline können über 15.000 Schaltervarianten effizient verarbeitet und bereitgestellt werden – ein Umfang, der manuell praktisch unerreichbar ist.
In der Praxis konzentriert sich die Nachfrage auf sogenannte „High-Runner“: Von diesen wurden bereits über 1.500 Artikel gezielt im EPLAN Data Portal veröffentlicht. Der große Vorteil: Auch seltener nachgefragte Varianten können jederzeit mit minimalem Aufwand als geprüfter Datensatz von Sälzer Electric bereitgestellt werden – flexibel, schnell und fehlerfrei.
Für die Kunden von Sälzer Electric bedeutet das eine erhebliche Arbeitserleichterung: Die bereitgestellten Produktdaten sind EDS-Konform, vollständig und sofort im Engineering nutzbar – aufwendige manuelle Nacharbeiten, Ergänzungen oder das mühsame Anlegen eigener Datensätze entfallen.
Gleichzeitig wird das Risiko von Fehlern bei der Integration, Verdrahtung und späteren Fertigung deutlich reduziert, da alle Informationen geprüft, vollständig und in einheitlicher Qualität bereitgestellt sind.
Auch intern profitiert Sälzer Electric: Die automatisierte Datenaufbereitung macht es möglich, neue Produktvarianten oder Änderungen an bestehenden Produkten mit minimalem Aufwand und hoher Geschwindigkeit für EPLAN bereitzustellen – quasi auf Knopfdruck. So bleibt die Datenbasis stets aktuell.
Durch die Veröffentlichung im EPLAN Data Portal erhöht sich zudem die Sichtbarkeit von Sälzer-Komponenten bei einer großen Zahl von Ingenieuren und Konstrukteuren. Die Produkte werden damit nicht nur einfacher gefunden, sondern die nahtlose Integration in EPLAN-Projekte wird zum echten Entscheidungskriterium – ein klarer Wettbewerbsvorteil für Sälzer Electric im Markt.
Kundenfeedback und Branchenresonanz
Das positive Echo auf das Projekt zeigte sich sowohl bei Sälzer Electric selbst als auch im direkten Kontakt mit Anwendern und Branchenexperten. Verantwortliche bei Sälzer betonen den großen Fortschritt in der digitalen Produktbereitstellung.
Insbesondere die Datenqualität und systematische Umsetzung finden große Anerkennung.
Verfügbare Produktdaten im EPLAN Data Portal können eine Kaufentscheidung sein, da Elektrokonstrukteure oftmals die herausgesuchten Daten an den Einkauf übergeben. Die Entscheidung, unsere Produktdaten über iCONTEN ins EPLAN Data Portal zu bringen, war strategisch richtig gewählt.
Herr Thomas Voigt, Leiter Vertrieb und Produktmanagement, Sälzer Electric
Auch auf den ersten Fachmessen wie der all about automation sorgten die Projektergebnisse für Aufmerksamkeit. Bestandskunden äußerten ihre Zufriedenheit, künftig direkt auf vollständige EPLAN-Daten zugreifen zu können, während potenzielle Neukunden gezielt auf die Vorteile der einfach verfügbaren Produktdaten aufmerksam wurden.
Insgesamt kann das Projekt als Best-Practice-Beispiel für effiziente Digitalisierung und kundenorientierte Datenbereitstellung im Komponentenbereich gelten. Die ersten Rückmeldungen aus der Fachwelt bestätigen, dass hochwertige Datenintegration im EPLAN-Umfeld heute als echter Mehrwert und Differenzierungsfaktor im Markt wahrgenommen wird.
Alleinstellungsmerkmal von iCONTEN: Qualität, Geschwindigkeit, Flexibilität
Was iCONTEN einzigartig macht, ist die Verbindung aus höchster Datenqualität, schnelle Erstellungs-Geschwindigkeit und hoher Änderungsflexibilität – drei Faktoren, die in der ECAD-Datenaufbereitung selten gemeinsam zu finden sind.
Während klassische, manuell aufgebaute Produktdaten auf den ersten Blick flexibel und kostengünstig erscheinen mögen, zeigen sich in der Praxis schnell die Grenzen: Solche Daten sind häufig fehleranfällig, zeitaufwendig in der Pflege und lassen sich nicht wirklich aktuell halten.
Notwendige Aktualisierungen werden oft gar nicht oder nur mit großer Verzögerung umgesetzt – sei es, weil die technischen Zusammenhänge zu komplex sind und von Anwendern nicht eindeutig kommuniziert werden, oder weil auf Herstellerseite Zeit, Ressourcen oder Budget für eine Anpassung fehlen.
Das Ergebnis: Es liegen zwar digitale Produktdaten vor, doch diese sind häufig veraltet, widersprüchlich und im Engineering-Alltag kaum noch brauchbar. Ein echter digitaler Zwilling, auf den man sich im Engineering verlassen kann, entsteht so nicht.
iCONTEN nutzt eine durchgängige Automatisierungsplattform, die sämtliche Prozessschritte und spezifisches ECAD-Know-how integriert. Damit lassen sich Hunderte oder Tausende Produktdatensätze schnell, konsistent und in höchster Qualität erzeugen – und bei Bedarf jederzeit aktualisieren.
Änderungen oder Erweiterungen im Produktportfolio lassen sich flexibel und mit minimalem Zusatzaufwand in die Datenbasis integrieren – ein echter Wettbewerbsvorteil, gerade in dynamischen Märkten und in Zeiten stetig wachsender Anforderungen an die Digitalisierung und Datenqualität.
Das Projekt mit Sälzer Electric zeigt: Nur mit dieser Kombination aus Qualität, Tempo und Anpassungsfähigkeit entstehen wirklich belastbare digitale Zwillinge, auf die sich Anwender im Engineering-Alltag dauerhaft verlassen können.
Fazit & Ausblick
Das Projekt mit Sälzer Electric zeigt eindrucksvoll, wie digitale Transformation im Engineering erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn technisches Verständnis, methodische Automatisierung und die Berücksichtigung echter Anwenderanforderungen zusammenkommen.
Die hohe Produktvielfalt und der Mangel an standardisierten digitalen Daten, die bislang ein Hindernis für eine effiziente digitale Datenbereitstellung darstellten, konnten mit dem Ansatz von iCONTEN nachhaltig beherrscht werden – effizient, transparent und jederzeit erweiterbar.
Das Ergebnis ist mehr als nur ein vollständiges Datenpaket: Für Sälzer Electric und seine Kunden entsteht ein echter Mehrwert, weil alle relevanten Produktinformationen durchgängig digital vorliegen, ohne dass Kompromisse bei Qualität oder Aktualität gemacht werden müssen. So können Engineering-Prozesse beschleunigt, Fehler vermieden und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig gestärkt werden.
Der erfolgreiche Projektverlauf ist zugleich ein starkes Signal an andere Hersteller: Wer in eine durchdachte, automatisierte Datenerstellungsstrategie investiert, profitiert langfristig – im eigenen Unternehmen ebenso wie bei den Nutzern und Partnern, die täglich mit den Daten arbeiten.
Digitalisierung wird damit zum echten Wettbewerbsvorteil.
Die bei Sälzer Electric etablierte Systematik bietet zudem die Möglichkeit, künftige Produktänderungen, Sortimentserweiterungen oder Anpassungen am EPLAN Data Standard ohne großen Aufwand und mit maximaler Geschwindigkeit umzusetzen.
Damit bleibt die Datenbasis auch in einer sich stetig wandelnden, digitalen Engineering-Welt stets auf dem neuesten Stand.
Sie haben mehr Fragen zu diesem Beitrag oder möchten gerne wissen, wie sich digitale Produktdaten für EPLAN effizient, flexibel und zukunftsfähig bei Ihnen umsetzen lassen? Wir freuen uns auf Ihren Kontakt.